Mit Brille wär das nicht passiert … update!

Endlich gereift einer meine Idee (24.07.2020) auf (Telepolis):

Gestern (30.07.2020) riet Fauci den Amerikanern auch noch, nicht nur Atemschutzmasken zu tragen, sondern auch Brillen oder einen Gesichtsschutz, um das Virus nicht zu verbreiten oder sich damit anzustecken. Schleimhäute habe man nicht nur in der Nase oder im Mund, sondern eben auch in den Augen. „Theoretisch“ müsse man alle Schleimhäute als Eintrittsportale des Virus bedecken. Jetzt, so schränkte er ein, seien Brillen und ein Gesichtsschutz noch „nicht allgemein zu empfehlen“, „aber wenn man einen wirklich vollständigen Schutz haben will, sollten man dies wahrscheinlich verwenden, wenn man kann“. Als Nebeneffekt schützen Atemschutzmasken und Brillen auch Demonstrierende gegen Tränengas und Pfefferspray.

Früher war alles besser …

Diesen Spruch oder ähnliche Aussagen habe ich von meinen Eltern und Großeltern oft genug gehört; wahrscheinlich bin ich nicht der einzige, der sich so etwas wenigstens gelegentlich anhören musste.

Stimmt das oder ist das Unfug?

Was gleich geblieben ist, und was sich wahrscheinlich nicht ändern wird ist, dass sich die Zeitgenossen der älteren Generationen kopfschüttelnd über das zweifelhafte Verhalten der jüngeren Generation aufregen und mehr oder weniger dramatisierend den nahen Weltuntergang herbeireden.

Im Gegenzug halten die Jüngeren den Älteren gerne vor, die Zeichen der Zeit nicht verstanden zu haben, und dass sie deswegen der Lösung der Weltprobleme ständig im Wege stehen.

Also teilt sich die Weltbevölkerung in den Teil der Zeitgenossen, die der Überzeugung sind, dass alles so bleiben sollte wie es schon immer war, und den anderen Teil, der verlangt, dass sich alles ändern muss, damit es mit Weltuntergang wenigstens nicht allzu schnell geht.

Was sicher stimmt ist:

Früher war vieles anders

– und das war früher schon ganz genau so wie heute.

Dass nichts bleibt wie es ist, beweisen die Geschichtsbücher. Dort wird auch dokumentiert, dass die Menschen sich in früheren Zeiten nicht nur nicht davon abhalten ließen, verrückte Entscheidungen zu treffen, sondern dass die Menschheit von einer Krise in die andere hineinschlidderte. Die Preise für die Krisen waren auch früher meistens nicht gerade niedrig.

Menschheit ohne Krisen scheint es also nicht zu geben.

So weit die Binsenweisheiten.

Also zurück lehnen und denken, ‚ … das hab ich doch immer schon gesagt – aber auf mich hört doch sowieso keiner … . Wichtig ist jedenfalls, dass die Regierung nicht mein Konto plündert. …‘

Ok – geschenkt. – Behalte, was dir andere freiwillig oder unfreiwillig gegeben haben.

Wenn du sowieso vom Leben sonst nichts mehr erwartest, dann achte darauf, dass nicht nur dein Konto, sondern auch dein Hormonhaushalt einigermaßen im grünen Bereich bleibt. Mit Twitter kann man das kostenlos regulieren. Auch wenn keiner auf deine Sprüche reagiert findest du dort immer irgendeinen, der irgendetwas geschrieben hat, was dir einen kleinen Adrenalinschub verschafft. Und du brauchst auch keinen vorher zu fragen. Und du kannst jederzeit weiter scrollen oder wegklicken. So praktisch ist das.

Merkwürdig. Twitter hat es früher doch nicht gegeben.

Back to Normal? – Was war gerade nochmal Normal?

Moment mal, zu welcher Hälfte der Weltbevölkerung gehöre ich denn jetzt?

Die mit dem Vorwärtsgang oder die mit dem Rückspiegel?

oder

Ist die Geschwindigkeit der Veränderung in meinem Kopf größer oder kleiner als die Geschwindigkeit der Veränderung außerhalb meines Kopfes?

Gefällt mir dieses Verhältnis der Veränderungsgeschwindigkeit und kann ich daran etwas ändern? Was hält mich davon ab, das zu tun?

Kleine Zahlenakrobatik aus den USA

Nach den laufend aktualisierten Angaben der New York Times gab es in den USA am 02.07.2020 2.702.100 infizierte Personen; davon waren bis zum Stichtag 128.100 Personen (=4,7% der gemeldeten Fälle) mit oder durch eine Covid-19-Infektion gestorben. Die Angaben decken sich fast genau mit den Zahlen der Johns Hopkins School of Medicine.

Wie die New York Times schreibt waren von den 2,7 Mill. Infizierten mehr als 282.000 Personen in Pflegeheimen oder Langzeiteinrichtungen untergebracht oder dort angestellt. Davon sind bereits mehr als 54.000 gestorben. Das bedeutet, dass sich 10,77 % der infizierten Amerikaner in Pflegeheimen befinden oder bereits dort gestorben sind. Von den infizierten Pflegeheimbewohnern und dort Angestellten haben 19,15% die Infektion bisher nicht überlebt.

Von den 128.100 Covid-19-Sterbefällen der USA fallen 42,15% auf Bewohner und Angestellte von Pflegeeinrichtungen.

Mehr als 75.000 der Insassen und Angestellten von Haftanstalten der USA haben sich bislang mit Covid-19 infiziert; von diesen sind mindestens 657 (0,88% der Infizierten) bereits gestorben. Von den insgesamt infizierten Amerikanern befinden sich 2,78 % in Haftanstalten.

Das bedeutet, – unter der Annahme, dass diese Zahlen die Situation realistisch wiedergeben -, dass die Wahrscheinlichkeit, eine Corona-Infektion nicht zu überleben, in Pflegeeinrichtungen fast 20% beträgt, und dass das Sterbefallrisiko in Pflegeheimen etwa 22 mal so hoch ist wie in Haftanstalten.

Das hat mutmaßlich etwas mit der Altersstruktur der Bewohner zu tun; beiden Gruppen ist gemeinsam, dass weder die Häftlinge noch die pflegebedürftigen Senioren keine Chance haben, die Einrichtung zu verlassen.

Trump oder Covid-19-Virus – wer verschwindet zuerst?

Spiegel.de meldete am 01-07-2020 um 22:41 Uhr:

„… Trotz eines dramatischen Anstiegs der täglichen Neuinfektionen in den USA glaubt Präsident Donald Trump weiter an das Verschwinden des Coronavirus. Die Wirtschaft werde sich bald wieder erholen und

das Virus wird irgendwann gewissermaßen einfach verschwinden“

sagte Trump im Gespräch mit dem Fernsehsender Fox Business. (…)“

Ich behaupte:

Trump wird irgendwann gewissermaßen einfach verschwinden

Die entscheidenden Fragen sind:

Wer verschwindet zuerst?

Was kostet es, Trump und Covid-19 zum Verschwinden zu bringen und wer soll das bezahlen?

Was haben Trump und Covid-19 gemeinsam?

  1. Beide sind nicht nur lästig, sondern sie bedrohen beide nach vielfältigen, aber sehr divergenten Hypothesen die gesamte Weltordnung.
  2. Es ist weder bewiesen noch widerlegt, dass Trump und Covid-19 in einem chinesischen biotechnischen Hochsicherheitslabor erzeugt worden sind, auch wenn es für diesen Verdacht viele Argumente gibt.
  3. Beide sind mit Hydroxychloroquin nicht zu beseitigen.
  4. Beide dominieren seit Jahresbeginn sämtliche Medien und Presseorgane.
  5. Die Weltbevölkerung spekuliert ständig mit zweifelhaftem Erfolg darüber, wie Covid-19 und Trump sich in nächster Zeit verhalten.
  6. Beide stehen über dem Gesetz. Weder Trump noch Covid-19 halten sich an Rechtsvorschriften.
  7. Beide verfolgen einen imperialistischen Anspruch der Beherrschung der Welt.
  8. Beide bringen die Notenbanken dazu, unbeschränkt Geld zu drucken.
  9. Beide sorgen dafür, dass Politiker, Verschwörungstheoretiker und Wissenschaftler immer öfter übereinander schimpfen, bevor sie miteinander sprechen.
  10. Viele Menschen meinen, dass beide eigentlich längst verschwunden sein sollten, was aber unbestritten nicht der Fall ist.

Was unterscheidet Covid-19 von Trump?

  1. Covid-19 ist im Gegensatz zu Trump mit bloßem Auge unsichtbar.
  2. Covid-19 hat es geschafft, sich ohne Twitter-Account in noch kürzerer Zeit als Trump in den medialen Vordergrund zu bringen.
  3. Covid-19 lässt sich im Gegensatz zu Trump nicht durch Meinungsumfragen beeindrucken.
  4. Covid-19 braucht im November 2020 nicht wieder gewählt zu werden.
  5. Trump sorgt dafür, dass immer mehr Menschen auf die Straße gehen; Covid-19 sorgt dafür, dass immer mehr Menschen zuhause bleiben.

Falls einer von beiden ‚irgendwann gewissermaßen einfach‚ verschwinden sollte – was macht der Verbliebene ohne den Zuerst-Verschwundenen?

Und was macht die Weltbevölkerung, wenn ‚irgendwann gewissermaßen einfach‚ beide verschwunden sind?

Man kann es sich einfach nicht vorstellen.