Seychellen – das Covid-19 Mekka

Quelle: Spiegel.de, Tabelle vom 12.05.2021

Seit einigen Tagen belegen die Seychellen den ersten Tabellenplatz in der Spiegel-Hit-Liste (s. O.) der Länder mit der höchsten Covid-19 Impfgeschwindigkeit. Satte 131,1 ( s. U.) Impfdosen pro 100 Einwohner des Inselstaates sind aktuell schon verimpft; davon 69,7% mindestens einmal und 61,4 % bereits vollständig. Und es wird mit einer Geschwindigkeit von 4.912 Dosen pro Tag je Mio. Einwohner wacker weiter geimpft.

Quelle (12.05.2021): Tabelle: ntv.de / Christoph Wolf Quelle: RKI / OWiD

Damit nicht genug der Rekorde: Auch bei der 7-Tage Inzidenz liegen die Seychellen mit 1.829,4 mit großem Abstand (mehr als 600 Punkten) vor den Malediven und führen auch die internationale Inzidenzliste (Quelle Zeit.de) vom gleichen Tag an (s. U.). Bei der Steigerungsrate von 77% werden die Seychellen allerdings von den Malediven mit 97% in den Schatten gestellt. Dafür belegen die Malediven nur den 6 Platz in der Liste der schnellsen Impfländer.

Quelle: Zeit.de, Tabelle vom 12.05.2021

Mann könnte auf die Idee kommen, dass die Tabellen etwas mit Magie zu tun haben. Oder vielleicht hat man anstelle mit Impfstoffen mit dem Originalvirus geimpft.

Also schnell einen Flug in das Inselparadies buchen, Impfpass mitnehmen, abstempeln lassen und Covid-19 inhalieren nicht vergessen. Doppelt genäht hält besser!

2 Gedanken zu „Seychellen – das Covid-19 Mekka“

  1. Sehr interessant, deine Beobachtung! Und auch lustig, wenn mir nicht sofort der Gedanke käme: Wahrscheinlich stecken in diesen Listen und Statistiken eine Unzahl von Fehlern, die nicht zu entdecken sind, weil sie plausibler wirken, als diese seltsamen Zahlen von den Seychellen und den Malediven.

    1. Mann könnte sagen, das ist der Fluch und Segen der Statistik.
      Oder vielleicht gibt es noch eine andere Erklärung: Die Seychellen und die Malediven sind ‚Paradiese‘ (Urlaubsparadiese und gleichzeitig Steuerparadiese) für Pauschaltouristen und Leute die dort steuerfrei viel Geld bunkern. Also hat man auf dem Schwarzmarkt für gutes Geld früh genug Impfstoffe teuer eingekauft, gebunkert und damit die Touristen angelockt, die dort gerne die Impfungen angenommen haben und ihr Geld ausgegeben haben … und dann wieder nach Hause gefahren sind. Vor ein paar Tagen habe ich in einem Reisebüro interessante Reisangebote in die Seychellen entdeckt. Damit könnte man die sehr hohe Impfquote erklären.
      Für die einheimische Bevölkerung waren die Impfstoffe zu teuer; Impfungen gab es nur gegen Cash, was die einheimische Bevölkerung nicht hat. Damit könnte man die sehr hohe Inzidenz erklären.
      Die 7-Tage-Inzidenz in den Seychellen liegt heute (17.05.2021) lt. JHU bei 2858,5 pro 100.000 Einwohner – der Wert ist 35.5 mal so hoch wie heute in Deutschland. Die Steigerung gegenüber der Vorwoche wird mit 462% angegeben. Das Geschäft mit den Impfstoffen scheint lukrativ zu sein.
      Ich vermute, dass in Indien – der ‚Apotheke‘ der Welt – das Geschäftsmodell ähnlich war und wahrscheinlich noch ist. Man hat sehr viel Geld mit der billigen Produktion und dem teuren Export von Impfstoffen ‚verdient‘; dabei hat man die einheimische Bevölkerung ‚vergessen‘.
      M. a. W. Die internationale Verteilung von Impfstoffen und Geld – und die damit verbundenen Lieferketten und Finanzströme eignen sich für gute Geschäfte. Die kreativen Heuschrecken wären ja dumm, wenn sie die Gelegenheiten nicht nutzen würden. Die Geschäftsmodelle müssen allerdings in nächster Zeit angepasst werden.

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